Endspurt beim Fahrradklima-Test in Bannewitz

ADFC-Umfrage zum Radverkehr läuft noch bis zum 30. November

Noch bis 30. November läuft der Fahrradklima-Test, bei dem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in allen deutschen Städten die Zufriedenheit mit dem Radverkehr ermittelt. Die weltweit größte Befragung zum Radfahren findet nun schon zum elften Mal statt. Mitmachen können nicht nur ADFC-Mitglieder, sondern alle, die in ihrem Alltag das Fahrrad nutzen, ob auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder nur gelegentlich.

Die Untersuchung umfasst 32 Fragen. Im Fokus der Befragung steht das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden sowie die Qualität der Radwege vor Ort. Fünf der 32 Fragen drehen sich in diesem Jahr um das Miteinander im Verkehr. Beim letzten Fahrradklima-Test haben 75 Prozent der Sachsen angegeben, sich beim Radfahren nicht sicher zu fühlen. „Dieses Jahr möchten wir die Gründe dafür genauer beleuchten und beispielsweise wissen, ob mit ausreichend Abstand überholt wird und wie Menschen auf dem Rad das Miteinander auf der Straße erleben.“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. „Der Fahrradklima-Test ermöglicht es Menschen in großen Städten und kleinen Gemeinden, ein direktes Feedback an die Planer vor Ort, an Bürgermeister und natürlich auch an die Verkehrspolitiker auf Landesebene zu geben.“ sagt Krause. „In den letzten Jahren konnten wir damit viele Gefahrenstellen im Radwegenetz aufdecken und positive Entwicklungen anstoßen.“

Seit Beginn der Befragung am 1. September haben in Sachsen 4.983 Menschen die Fragen des ADFC beantwortet. In Bannewitz sind bisher 17 ausgefüllte Fragebögen zusammengekommen. „Damit die Stadt in die Auswertung des Fahrradklima-Tests kommt, benötigen wir noch 34 ausgefüllte Fragebögen aus Bannewitz.“ sagt der ADFC-Geschäftsführer. Die Fragen des Fahrradklima-Tests können Online beantwortet werden, es gibt aber auch die Möglichkeit, einen Papierfragebogen auszufüllen.

 

Mindestteilnahmezahlen nach Ortsgröße

Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen am ADFC-Fahrradklima-Test teilnehmen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die Mindestanzahl der Teilnahmen orientiert sich an der Größe des Ortes. Für Großstädte über 200.000 Einwohner müssen mindestens 100 ausgefüllte Fragebögen vorliegen, um in die Wertung zu kommen. Bei Großstädten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern müssen es mindestens 75 sein. Kleinere Städte und Gemeinden bis 100.000 Einwohner brauchen mindestens 50 Teilnahmen. Krause: „Wenn die Kommune selbst, Medien, Schulen oder Unternehmen bei der Werbung für den Fahrradklima-Test helfen, kommen auch in kleinen Orten 50 ausgefüllte Fragebögen schnell zusammen.“

Hintergrund

Der Fahrradklima-Test ist der weltweit größte Zufriedenheitsindex zum Radverkehr. Seit 2012 organisiert der ADFC die Studie im Abstand von zwei Jahren. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sicher sich die Menschen in einer Stadt auf dem Fahrrad fühlen und wo Mängel im Radwegenetz bestehen.

Je mehr Radfahrende am Test teilnehmen, desto besser lassen sich konkrete Aussagen über Mängel und Verbesserungen im Radwegenetz treffen. Die Ergebnisse sind deshalb der Gradmesser für die Fahrradfreundlichkeit und sowohl für den ADFC als auch für Bürgermeister, Stadträte und Verkehrsplaner ein Anhaltspunkt, an welcher Stelle in einer Kommune angesetzt werden sollte, um die Bedingungen des Radverkehrs zu verbessern.

Beim letzten Durchgang des Fahrradklima-Tests 2022 haben in Sachsen über 10.000 Menschen den Fragebogen ausgefüllt. Bannewitz hat vor zwei Jahren den Sprung in die Endauswertung mit 71 Teilnehmenden geschafft. 46 Städte kamen in Sachsen in die Endauswertung. Deutschlandweit sind beim ADFC über 240.000 ausgefüllte Fragebögen eingegangen.

Wie funktioniert der Fahrradklima-Test?

Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden. Zudem gibt es den Fahrradklima-Test auch als klassischen Papierfragebogen, der beim ADFC bestellt und ausgefüllt eingeschickt werden kann. Die 32 Fragen lassen sich in etwa zehn Minuten beantworten. Falls eine Frage auf die eigene Gemeinde nicht zutrifft – etwa, weil es keine Einbahnstraßen oder keine Ampeln gibt – können einzelne Fragen auch unbeantwortet bleiben. Auch die Bewertung mehrerer Städte ist gewünscht, insofern man eine gute Ortskenntnis besitzt. Am Ende der Umfrage ist Platz für Anmerkungen und Hinweise zu lokalen Problemen, die nach Abschluss des Projekts an die zuständige Stadtverwaltung und den örtlichen ADFC weitergeleitet werden.

Die Ergebnisse des Fahrradklima-Test werden im Frühjahr 2025 präsentiert. Der ADFC-Fahrradklima-Test wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Detaillierte Teilnahmezahlen und Infomaterial aller deutschen Städte unter fahrradklima-test.adfc.de/info-service.