Ortsgeschichte Cunnersdorf
Siedlungsspuren, die 1958 bei Erdarbeiten im Zusammenhang mit dem Uranbergbau entdeckt wurden, weisen auf eine Besiedlung auf der heutigen Flur Cunnersdorf schon vor etwa 3500 Jahren hin.
Die Gründung des Ortes im Zuge der Besiedlung von slawischen Gebieten wird um das Jahr 1140 vermutet. Das Land wurde durch Rodungen urbar gemacht.
Die älteste Urkunde, in der Cunnersdorf als Cunratesdorf (Dorf des Konrad) erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1299. In dieser Zeit gehörte Cunnersdorf kirchlich zur Dresdner Frauenkirche.
Cunnersdorf war bis ins 17. Jahrhundert ein Dorf mit selbstständigen Bauern.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Grundlage für die Entstehung des Rittergutes Cunnersdorf gelegt. Der Besitzer des Nöthnitzer Rittergutes, Heinrich von Taube, hat um 1633 durch Zusammenkauf verschiedener Bauerngrundstücke die wirtschaftliche Grundlage für das Rittergut geschaffen.
Die Besitzer des Rittergutes wechselten sehr häufig. In der Zeit von 1636 bis 1830 soll das Rittergut 22 Besitzer gehabt haben.
Im Jahr 1840 gab es neben dem Rittergut, zu dem 75 ha Land gehörten, noch 11 weitere bebaute Grundstücke mit insgesamt 24 ha. Das waren sehr kleine Bauernwirtschaften und Häuslergrundstücke.
Mit dem Beginn des Bergbaues ab 1850 entstand im Bereich der Steinstraße der Ortsteil Neucunnersdorf mit Wohnhäusern für Bergarbeiter und der Gaststätte „Prinzenhöhe“.
Im Jahr 1861 wurde die erste Schule mit einem Klassenzimmer gebaut. Die steigende Einwohnerzahl erforderte 1896 den Bau der zweiten Schule mit 4 Klassenzimmern. Der Arbeiter-, Turn und Sportverein „Frisch Auf“ errichtete 1908 die Turnhalle, die heute noch von der Abteilung Tischtennis des SV Bannewitz genutzt wird.
Der heute nicht mehr existierende Gasthof Cunnersdorf wurde im Jahr 1898 gebaut.
Mit Beginn des regulären Personenverkehrs der Windbergbahn gab es ab 1907 den Haltepunkt Boderitz-Cunnersdorf.
Im Jahr 1950 wurde Cunnersdorf nach Bannewitz eingemeindet.
Günter Hausmann 16.7.2024
Quellen:
Karl Stiegler, Bannewitz - Eine Heimatgeschichte in Daten von sieben Dörfern einer Großgemeinde - Teil II, 1978
Festschrift anlässlich des 50 jährigen Bestehens der Schule Cunnersdorf, 1946
Flurbuch Cunnersdorf bei Dresden, 1840