Ortsteil Golberode

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Ersterwähnung
1288 als „Holbrode",
1425 Gollebrode (Kahlbärte)
Einwohner: 214

Politische Entwicklung
1288 erste urkundliche Erwähnung als "Holbrode", 1425 Gollebrode ( altsorbischer Spottname Golobrody = Kahlbärte)
1957 Eingemeindung von Gaustritz
1958 Eingemeindung von Goppeln
Lage, Siedlungsweise, Bevölkerung
Golberode erhebt sich an der südlichen Talflanke des Gebergrundes 60 - 80m über der Bachsohle, wo die Landoberfläche bis zum Zughübel ansteigt. Golberode gehört zum altsorbischen Gebiet der Dresdner Pflege. ursprünglich war der Ort ein Lehen des dohnaischen Rittergutes "Kolzscha". Die wenigen Gutshöfe säumen die ansteigende Straße. Sie wurden nach den Bränden von 1740 und 1809 hauptsächlich mit heimischen Plänerstein gebaut. Hofeingange sind durch gemauerte überwölbte Hoftore geschlossen. Die Schlusssteine sind oft mit landwirtschaftlichen Ornamenten und Sprüchen dekoriert.
Kulturgeschichte
 
  • Bis 1552 besaß Golberode ein Lehngut. Es ist das letzte bäuerliche Lehngut im altsorbischen Gebiet der Dresdner Pflege. Des weiteren befindet sich im Ort bis 1856 eine Patrimonialgerichtsbarkeit ( Rechtsprechung durch den Grundherrn).
  • 1688 wurde die Mühle von Golberode als "kleines Mühlgen" bezeichnet. Sie befand sich an der Fortsetzung der Golberoder Dorfstraße unten am Bach im Gebergrund. Dorthin führen von Golberode ein Hohlweg und ein Weg von Goppeln. Heute ist sie ein Wohnhaus.
  • 1808 Gutsbesitzer Johann Gottlieb Becke pflanzte eine Schwarzpappel als Flurmarke. Im Volksmund nannte man diese "Babisnauer Pappel".
  • 1820 hörte der alte Reihenschank in Golberode auf. Ein Brauer übernahm das Bierbrauen und es entstand ein Gasthof. Von dessen Gästeterrasse hatte man einen herrlichen Blick über den Gebergrund bis nach Dresden. Man hatte sich auf die Ausflügler von Dresden eingerichtet. Im Jahre 1988 wurde die Gaststätte geschlossen.
  • 1857 wurde der Steinkohlenbauverein "Golberoda-Dippoldiswalde" gegründet und der Dippoldschacht ( in der Nähe der Hornschänke) geteuft.
  • 1866/67 Wegen schlechten Wetter, ständiger Wassereinbrüche vom Hang des Zughübels und zu geringer und unreiner Kohleausbeute wurden die Arbeiten im Schacht eingestellt.
  • 1884 Gründeten sich der Gebirgsverein-Golberode-Babisnau und die Sektion Strehlen des Gebirgsvereins. Beide engagierten sich für den Heimatschutz in Ihrer Region. Besonders am Herzen lag Ihnen der Schutz der "Babisnauer Pappel".
  • Am 23.03.1884 erwarb der Gebirgsverein den Baum für die Sächsisch-Böhmische Schweiz und pachtete das dazugehrige Land. So konnte der Baum vor der Fällung durch den Nachfolger von Beck geschützt werden. Nur 5 Jahre später kaufte der Verein das gepachtete Land.
  • 1885 wurde Sandstein abgetragen, dieser wurde bis nach Dresden geschafft.
  • 1958 wurde Golberode nach Goppeln eingemeindet.
  • 1999 wurde eine Aussichtsplattform an der Schwarzpappel errichtet.
  • 2006 die Schwarzpappel von Krankheiten und Pilzen befallen war, wurde ein Steckling gezogen. Dieser Nachfolger wurde dann 2006 als "13-jährige" Schwarzpappel eingepflanzt.
  • 2008 wurde der 200.Geburtstag der "Babisnauer-Pappel" gefeiert.
  • Mai 2009 Da der Platz immer mehr Wanderer in seinen wunderschönen "Bann" zieht, wurde ein steinerner Tisch und Bänke als Imbissplatz aufgestellt. Dieser Platz lädt zum Verweilen und genießen des Ausblickes über das Elbtal und in Richtung Erzgebirge ein.
  • 2016 November Eröffnung der neu sanierten Ortsdurchfahrt durch Golberode