Triangulationssäule

Triangulationssäule im Ortsteil Rippien, Goldene Höhe
 
Die 4 m hohe Säule wurde 1865 im Rahmen der Arbeiten zur „Mitteleuropäischen Gradmessung“ und „Königlich Sächsischen Triangulierung“ auf dem Gohlig („Goldene Höhe“) errichtet. Sie besteht aus Sandstein des unmittelbar benachbarten Steinbruches.
Sie war ein Festpunkt der Landesvermessung, die unter Leitung von Prof. August Nagel im Königreich Sachsen in den Jahren 1862 – 1890 ausgeführt wurde. Ursprünglich wurde die Station Gohlig für die Gradmessung im Netz I. Classe konzipiert, später wegen der Sichtprobleme zu benachbarten Stationen in das Netz II. Classe integriert. Beide Netze umfassten in Sachsen 158 Punkte; damit verfügte Sachsen in jener Zeit über eines der modernsten Lagenetze Deutschlands.

Die Säule wird als technisches Denkmal geführt. Ihr verwitterter Zustand erforderte eine Rekonstruktion und Sanierung. Dieses Vorhaben machte sich 2001 die Regionalgruppe „Goldene Höhe“ im Landesverein Sächsischer Heimatschutz zur Schwerpunktaufgabe. Am 3. Juni 2005, anlässlich des 140. Jahrestages ihrer Aufstellung, konnte die restaurierte Säule in dem ansprechend gestalteten Areal von 1000 m² übergeben werden. Die Pflege der Anlage hat die Regionalgruppe „Goldene Höhe“ übernommen.
Mitunter wird die Säule auf dem Gohlig als Meridiansäule bezeichnet, das ist irreführend und falsch. Der Begriff stammt aus einer Meridianbestimmung, die der sächsische Gelehrte Wilhelm Gotthelf Lohrmann 1828 in seinem Observatorium im Dresdner Zwinger ausführte. Er markierte die Richtung der Meridianlinie nördlich von Rähnitz und südlich in Rippien mit steinernen Meridiansäulen. Die Meridiansäule in Rähnitz ist erhalten geblieben und die in Rippien ist offenbar nach dem Dorfbrand von 1844 abgebrochen und als Baumaterial verwendet worden. Lohrmann benutzte den neu bestimmten Meridian u.a. für eine genauere Zeitbestimmung.