Der Waschbär – eine niedliche Plage oder eine Bedrohung?

Meistens kommen sie mit Einbruch der Dunkelheit, dann sieht man das Ergebnis meist erst am nächsten Tag, dabei ist man in den meisten Fällen wenig erfreut über durchwühlte Mülltonnen, Beschädigungen an Isolierung und Kabeln auf Dachböden oder geplünderten Gärten. Nicht nur bei den Menschen verursacht der Bär Unbehagen auch bei der einheimischen Fauna kann es zu einem Ungleichgewicht kommen.

Ein Beispiel, Waschbären töten und fressen Amphibien und Reptilien und können dadurch einheimische Arten gefährden. Vergl. die Studie „Nachweis des Prädationsdrucks auf empfindliche Arten durch Waschbären auf der Grundlage parasitologischer Studien“ von Prof. Dr. Sven Klimpel - Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum und Goethe-Universität Frankfurt.

Auch die Vögel, besonders ihr Nachwuchs haben ähnliche Probleme mit dem maskierten Räuber.

Der Waschbär wurde als Pelzlieferant in den 1920/30er Jahren aus Nordamerika zu uns gebracht und fristete sein Dasein in den Folgejahren hauptsächlich in Pelzfarmen. Mit dem kurzgedachten Ziel ihn bei uns anzusiedeln, wurde der Waschbär 1934 in Hessen erstmals bewusst ausgesetzt.
Informationen und Hinweise der Gemeindeverwaltung

Grundsätzlich gilt: Waschbären stehen zwar nicht unter Naturschutz, unterliegen aber dem Jagdrecht. Das bedeutet, dass im Regelfall nur ein Jäger die Tiere einfangen und töten darf. Von dieser Grundsätzlichen Regel können sich ggf. Abweichungen auf privaten Grundstücken ergeben. Des Weiteren ist es verboten einen Waschbären zu fangen und an einer anderen Stelle wieder auszusetzen. So müssen auch lebend gefangene Waschbären vom Jäger bzw. einer sachkundigen Person getötet werden.

In Sachsen gibt es keine Schonzeit für den Waschbären, wobei die Bejagung durch § 22 Abs.4 Satz 1 Bundesjagdgesetz eingeschränkt ist … In den Setz-*1 und Brutzeiten dürfen bis zum Selbständigwerden der Jungtiere, die für die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit, nicht bejagt werden… Durch die Recherche zu diesem Bericht ist bekannt geworden, dass Sie neben dem zuständigen Jäger auch Privatfirmen finden können, die Ihnen bei Problemen mit dem Waschbären Hilfe anbieten.

 

*1 Setzzeit bis zum Selbständigwerden Waschbär ca. Ende Feb. – Ende August.

 

Damit es gar nicht erst so weit kommt, dass der Waschbär bei Ihnen im Garten zum Dauergast wird, können folgende Tipps von www.nabu.de weiterhelfen:

Ø  Bewahren Sie Mülltonnen und Abfälle unzugänglich auf oder sichern Sie Behältnisse mit starken Spanngummis. Stellen Sie die Mülltonnen nach Möglichkeit mindestens einen halben Meter von Zäunen, Mauern und Zweigen entfernt auf

Ø  Gelbe Säcke sollten erst am Tag der Abholung morgens vor die Tür gestellt oder in verschließbaren Boxen aufbewahrt werden

Ø  Werfen Sie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Brot und Obst nicht auf den Kompost, Garten- und Gemüsereste sind hingegen unproblematisch

Ø  Hinterlassen Sie keine Nahrungsreste in öffentlichen Papierkörben

Ø  Futter für Haustiere nicht über Nacht im Garten oder auf der Terrasse belassen